Am vergangenen Wochenende fanden auf unserer Anlage erneut die Bayerischen Beachtennis-Meisterschaften in ihrer inzwischen 11. Auflage statt. An den beiden Tagen (Samstag: offene Konkurrenz – Sonntag: 40+) standen insgesamt 97 Spieler aus 30 Vereinen bzw. fünf Regierungsbezirken auf den vier Courts, um den Bayerischen Meister in sechs verschiedenen Konkurrenzen zu ermitteln. Nach 170 Begegnungen mit vielen spannenden Ballwechseln und sehr abwechslungsreichen Witterungsbedingungen 😉 konnten die Spieler, Veranstalter und offiziellen Vertreter auf eine erneut sehr gelungene Veranstaltung zurückblicken.
Bereits am Samstag stellte sich nach der Begrüßung der Schirmherren Richard Reisinger (Landrat) und Sepp Reindl (1. Bürgermeister Stadt Schnaittenbach) die spannende Frage, wer die Nachfolgerinnen in diesem Jahr nicht anwesenden Seriensiegerinnen der Jahre 2009 – 2013 in der Damen-Konkurrenz Maria Segerer (TSV Theuern) und Michaela Spitzl (1. FC Nürnberg) werden würden. In den beiden Dreiergruppen A und B kam es zu einer hauchdünnen Entscheidung um den Einzug ins Viertelfinale, da letztendlich jedes Doppel einen Sieg und eine Niederlage aufwies. Sowohl die an 1 (Gruppe A: Faltenbacher/Friedrich), als auch an 2 (Gruppe B: Donhauser/Rosenmeier-Jäckel) gesetzte Paarung sicherte sich trotz einer Niederlage den Gruppensieg. Das an drei gesetzte Doppel Diller/Götz wurde ebenso wie die spontane gebildete und an Nr. 4 gesetzte Doppel Demleitner/Lang ihrer Favoritenrolle gerecht. Im anschließenden Viertelfinale verlor das oberfränkische Doppel Faltenbacher/Friedrich gegen die erstmalig anwesenden Niederbayern Berger/Schwaiger mit 4:6. In den drei anderen Partien setzten sich die jeweiligen Gruppensieger gegen die Zweitplatzierten Michaela Herrmann mit Partnerin Isabella Falge (Oberpfälzer Bezirksreferentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Julia Amschler / Claudia Weiß und Mira und Mona Stegmann klar durch. Nach den anschließenden Halbfinalspielen über einen Gewinnsatz kam es zum Finale zwischen den beiden Neulingen Simone Berger / Kati Schwaiger und dem Kümmersbrucker Doppel Julia Donhauser / Karin Rosenmeier-Jäckel. Durch einen Blitzstart überraschten die beiden Hengersbergerinnen ihrer Gegner und konnten sich im ersten Satz mit 6:0 durchsetzen. Im anschließenden zweiten Satz sowie im Match-Tiebreak fanden Donhauser/Rosenmeier-Jäckel zurück in die Spur (6:3, 10:7) und holten sich erstmalig den Titel des Bayerischen Meisters in ihrer Konkurrenz. Auf Platz 3 folgten Sandra Diller und Verena Götz, ebenfalls für den TC Kümmersbruck startend. Die Trostrunde um die Plätze 9-13 gewann das für den TC Bamberg startende Doppel Lina Mayr und Sammantha Strobel, die als einzige den späteren Siegerinnen eine Niederlage zufügen konnten (Ergebnisse als PDF-Datei).
Auch die Herren-Konkurrenz verhieß spannende Duelle. Der Titelverteidiger Uwe Kropf musste in diesem Jahr auf seinen langjährigen Partner Stefan Lehner (beide TC Arzberg) verzichten, auch die in 2013 zweitplatzierten Lokalmatadoren Schatz/Schön (TuS Schnaittenbach) waren ebenso wie die verhinderten Drittplatzierten Grandits/Winterstein (EC Erkersreuth) nicht am Start. Somit wurden die Karten neu gemischt, fast das komplette Stockerl aus dem Vorjahr fehlte und vom Gastgeber war erstmalig kein Spieler am Start. Bereits im Auftaktmatch in Gruppe A mussten die Topgesetzten Kropf/Rößler (TC Fichtelgebirge) gegen die späteren Gruppensieger Preisinger/Wagner (TC Hengersberg) eine Niederlage hinnehmen. Auch die an zwei gesetzte Paarung Daniel Hänsch und der BTV-Bezirksreferent für Regelkunde und Schiedsrichterwesen Sebastian Thaler (TC Kümmersbruck) verlor bereits ihr erstes Spiel gegen die ungesetzten Oberfranken Hofmann/Strickroth (TC Lerchenbühl Bayreuth/TC Bamberg), wurden aber ebenso wie Kropf/Lehner letztendlich Gruppenzweiter. In den Vorrundengruppen C und D konnte sich die jeweiligen Gesetzten Bauer/Dr. Heckmann (TVA 1860 Aschaffenburg/TC Kümmersbruck) und Arnold/Bauer (TC Maxhütte/TC Kümmersbruck, im letzten Jahr auf Platz 4) gegen ihre Konkurrenten behaupten. Nach dem Ausscheiden des Titelverteidigers Uwe Kropf mit Partner Markus Rößler gegen die inzwischen zu Geheimfavoriten aufgestiegenen Hofmann/Strickroth kam es in der unteren Hälfte des Tableaus zum Halbfinalduell gegen die beiden Paddle-Experten Tobias Bauer und Dr. Tobias Heckmann. Auch hier fiel das Ergebnis (6:2) deutlich zugunsten der Oberfranken aus, die noch in 2012 gegen Dr. Heckmann/Schönwetter ausgeschieden waren. In einem spannenden zweiten Halbfinale konnte die niederbayerische Kombination Preisinger/Wagner ihre Matchbälle nicht nutzen und musste dem Oberpfälzer Duo Claus Arnold und Jochen Bauer den Finaleinzug überlassen. Auch Arnold/Bauer konnten dort dem druckvollen und athletischem Spiel ihrer Gegner Hofmann/Strickroth nur anfangs etwas entgegensetzen und verloren mit 4:6 und 2:6. Auch in der Trostrunde konnte sich die oberfränkische Paarung Lautenbacher/Uhl gegen die Abordnung des Nachbarvereins Bäumler/Scholzen (SV Conrad Hirschau) durchsetzen (Ergebnisse als PDF-Datei).
Im Mixed gingen 28 Doppel im einfachen K.O.-System an den Start. Die an Nr. 1 gesetzten Titelverteidiger Anja Faltenbacher und Uwe Kropf vom TC Arzberg kämpften im Finale nicht nur gegen die Paarung Isabel Tröster (SV Conrad Hirschau) und Dr. Tobias Heckmann (TC Kümmersbruck), sondern auch gegen die widrigen Verhältnisse des plötzlichen Wolkenbruchs mit Donner und ergiebigen Regenfällen. Die Entscheidung fiel letztendlich im Match-Tiebreak zugunsten der Arzberger. Im Spiel um Platz 3 bzw. die Bronzemedaille konnte sich Sandra Diller – wie bereits in der Damenkonkurrenz – mit Partner Sebastian Thaler gegen Claudia Demleitner (TC Paulsdorf) und Ralf Bäumler (SV Conrad Hirschau) durchsetzen. Insgesamt wurden in der Mixed Konkurrenz in Trost- und Hauptrunde 34 Spiele ausgetragen. Beach-Legende Uwe Kropf erreichte durch seinen Finalsieg sein persönliches „La Decima“, den 10. Titel bei unseren Bayerischen Meisterschaften. Neben den sechs Titelgewinnen im Mixed (2x mit Partnerin Nina Schaller 2008 & 2012, 4x mit Partnerin Anja Faltenbacher 2009, 2010, 2013, 2014) stand er auch mit Partner Stefan Lehner bei den Herren viermal ganz oben (2010 – 2013) (Ergebnisse als PDF-Datei).
Der Sonntag verlief bei kühleren Temperaturen ähnlich spannend. Wie bereits im letzten Jahr durfte der Gastgeber den Vizepräsidenten des Bayerischen Tennis-Verbandes, Herrn Heinz Wagner als aktiven Spieler bei den Herren40 mit seinem Partner Helmut Wich (BTV-Bezirksausbilder) auf der Anlage begrüßen. Die Paarung verpasste als Dritter der Vorrundengruppe A nach einer Niederlage mit 6:7 gegen die Mitfavoriten Arnold/Böhm (TC Maxhütte) nur denkbar knapp den Einzug ins Halbfinale. Den Gruppensieg sicherten sich die 40er-Neulinge Christian Scholzen und Andreas Trescher (SV Conrad Hirschau). In der zweiten Gruppe sicherten sich neben den Erstplatzierten Ralph Meister und Udo Stegmann (beide TC BW Sulzbach-Rosenberg) auch Thomas Koller und Michael Mulzer (Siemens Amberg/TC Paulsdorf) einen der vier Halbfinalplätze. Beide Halbfinalspiele wurden von den jeweiligen Gruppensieger gewonnen und so kam es im Endspiel zum Landkreis-Duell zwischen Scholzen/Trescher und Meister/Stegmann. Die einseitige Partie endete mit 6:0 und 6:2 für die beiden Sulzbacher. Das Duo vom TC Maxhütte (Arnold/Böhm) sicherte sich durch ein 9:5 im langen Satz den dritten Rang und somit einen Platz am Stockerl (Ergebnisse als PDF-Datei).
Zu einer souveränen Titelverteidigung kam es bei den Damen40. Die Lokalmatadorin Lisa Lang vom TuS Schnaittenbach unterstrich gemeinsam mit Partnerin Uschi Gietl-Wellert (TG Neunkirchen) ihrer Vormachtstellung in diesem Wettbewerb und sicherte sich nach vier Vorrundensiegen und einem souveränen Halbfinale mit 6:0 und 6:2 über die Gruppenzweiten und Beachneulinge Sylvia Dechant und Elisabeth Püschel (TC Hahnbach/TC Vilseck) den neunten Bayerischen Meistertitel. Das Duo Dechant/Püschel gewann überraschend das Halbfinale gegen die Erstplatzierten der Vorrundengruppe B Sandra Diller / Maria Müller, die Siegerinnen aus 2012. Durch einen klaren Sieg im Spiel um Platz 3 gegen die Paulsdorfer Paarung Klara Mulzer und Claudia Weiß holte sich Sandra Diller zum dritten Mal an diesem Wochenende die Bronzemedaille (Ergebnisse als PDF-Datei).
In der letzten Konkurrenz, dem Mixed40, musste die Turnierleitung das Feld bei der Rekordzahl von 16 gemeldeten Doppeln „dicht machen“. Im einfachen K.O.-System konnten sich noch in der ersten Runde, dem Achtelfinale, alle vier gesetzten Doppel durchsetzen. Im Viertelfinale mussten dann die an 4 gesetzten Susanne Gebhardt / Klaus Hohmann (Schnaittenbach/Hirschau) und die an 2 gesetzten Lisa Lang / Heiko Müller (Schnaittenbach/Donaustauf) ihren jeweiligen Gegnern Sandra Diller / Frank Böhm (Kümmersbruck/Maxhütte) und Andrea Mayr und Klaus Mayr (beide TC Bamberg) den Vortritt lassen. Auch das Halbfinale gegen Maria Müller und Claus Arnold (TuS Schnaittenbach / TC Maxhütte) wurde von dem ungesetzten Duo aus Franken klar dominiert und nachdem sich auch das an 1 gesetzte Ehepaar Ute und Udo Stegmann im anderen Halbfinale gegen Diller / Böhm durchsetzen konnte kam es im Finale zu einem „Duell der Ehepaare“. Nach zwei spannenden Sätzen gelang dem Ehepaar Mayr der Coup und damit der ersten Nicht-Oberpfälzer Titelgewinn seit 2007. Die unterlegenen Finalisten müssen noch mindestens ein Jahr auf ihren vierten Titelgewinn nach 2009, 2010 und 2012 warten. Sandra Diller holte sich kurioserweise mit Partner Frank Böhm auch bei ihrem vierten Start zum vierten Mal den dritten Platz (Ergebnisse als PDF-Datei). Der Sieger, Klaus Mayr, stellte nach der Siegerehrung aller Konkurrenzen noch sein Talent als Jongleur unter Beweis und zeigte spontan dem erstaunten bzw. begeisterten Publikum einen kleinen Auszug aus seinem vorhandenen Repertoire.
Die zwölf zu vergebenden Titel wurden alle von den Regierungsbezirken Oberfranken und Oberpfalz (jeweils sechs) gewonnen. Somit bleibt die Oberpfalz weiterhin erfolgreichster Regierungsbezirk, Oberfranken hat Mittelfranken überholt und rangiert nun auf Platz 2 (Weitere Informationen in der Beachtennis-Statistik). In einem Interview mit dem Partnersenders Oberpfalz TV ließ Heinz Wagner anklingen, dass sich der TuS Schnaittenbach wieder berechtigte Hoffnungen machen darf, auch im Jahr 2015 als Location der 12. Bayerischen Beachtennis-Meisterschaften fungieren zu dürfen – ein tolles Signal des Bayerische Tennis-Verbandes, auch in Zukunft gerne mit den Schnaittenbachern kooperieren zu wollen!